Wertvolle Rohstoffe wie Trinkwasser oder Prozesswasser dürfen keine Krankheitserreger enthalten. Mithilfe einer effektiv arbeitenden Desinfektion ist es möglich, den Anteil an pathogenen Keimen in Gewässern um deutlich mehr als 99 Prozent zu verringern. Die Wasserdesinfektion ist nur ein Überbegriff für verschiedene Verfahren, die zum Entfernen oder Abtöten von Mikroorganismen oder Krankheitserregern zum Einsatz kommen. Es handelt sich unter anderem um folgende Verfahren: die Bestrahlung mit UV-Licht, die elektrolytische Desinfektion, die Desinfektion unter Einsatz von Chemikalien, thermische Verfahren zur Wasserdesinfektion.
Ultraviolett-Bestrahlung
In vielen Fällen kann Wasser mit speziellen UV-Durchflussgeräten desinfiziert werden. Der Einsatz dieser Technologie ist allerdings nur möglich, wenn es sich um wenig getrübte Gewässer handelt. Soll sehr trübes Wasser mithilfe der UV- Bestrahlung desinfiziert werden, so kann das Ergebnis der Desinfektion beeinträchtigt werden. Dennoch handelt es sich um ein einfaches und recht effektiv arbeitendes Verfahren zur Wasserdesinfektion, das zudem sehr einfach umzusetzen ist.
Elektrolytische Wasserdesinfektion
Dieses Verfahren nutzt den elektrischen Strom, um Wasser zu desinfizieren. Es findet eine elektrochemische Umwandlung ausgewählter Inhaltsstoffe in den Gewässern statt. Häufig fallen hier Begriffe wie beispielsweise "Anodische Oxidation", "Elektrochemische Desinfektion" oder "Chlorelektrolyse". Bei der elektronischen Wasserdesinfektion kommt es häufig zur Bildung von Desinfektionsmitteln auf der Basis von Chlor, die eine länger anhaltende Wirkung aufweisen.
Chemische Desinfektionsverfahren
Der Wirkungsgrad bei der Vernichtung von Keimen und Bakterien durch Chemikalien ist im Allgemeinen sehr hoch. Ein weiterer Vorteil chemischer Desinfektionsverfahren besteht darin, dass Keime und Viren nicht nur sofort abgetötet werden, sondern auch ein vorhandener Biofilm effektiv abgebaut werden kann. Darüber hinaus gibt es eine Depotwirkung, also eine länger andauernde Wirkung im Leitungssystem. Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die geeignet und auch zugelassen sind, um permanent in Systeme für die Aufbereitung von Trinkwasser eingespeist zu werden. Die Einspeisung der Chemikalien ist technisch recht unkompliziert und eignet sich daher für verschiedene Bereiche, in denen desinfiziertes und gereinigtes Wasser benötigt wird.
Thermische Desinfektion
Keime und Bakterien finden sich häufig in lauwarmen Wässern, also solchen mit einer Temperatur im Bereich zwischen 20 und 50 Grad Celsius. Um die Bildung von Keimen und Bakterien zu reduzieren beziehungsweise die vorhandenen Keime abzutöten, kann das Wasserleitungsnetz mit heißem Wasser gespült werden. Hierbei handelt es sich um die thermische Desinfektion. Fachleute unterscheiden dabei zwischen einem Dauerbetrieb von entsprechenden Anlagen und einmaligen Desinfektionsmaßnahmen. Dabei ist von großer Bedeutung, die Technik bei der Reinigung von Trinkgewässern so zu betreiben, dass die Temperatur des ausgehenden Wassers konstant höher als 60 Grad Celsius ist. Bei entsprechenden Akutmaßnahmen muss das Wasser auf Temperaturen von über 70 Grad Celsius erhitzt werden. Darüber hinaus muss jede Entnahmestelle für mindestens drei Minuten mit Wasser dieser Temperatur gespült werden.